Montag, 9. November 2015

 
 
Ausstellungsreihe Fluxus East
2007-2010
 
Im Rahmen des Projekts deutsch-ungarische Kunstbeziehungen im 20. 21. Jahrhundert
 
Zusammenstellung und Veröffentlichung dieses Texts auf dem Blog deutsch-ungarische Kunstbeziehungen von Szilvia Rad
Der komplette Text stammt aus der Webseite: http://www.fluxus-east.eu/?item=exhib&lang=de
 


Fluxus in Mittelosteuropa
 
 
Fluxus ist als (anti-)künstlerisches, internationales Netzwerk mit Zentren in den USA, Westeuropa und Japan bekannt. Aber wie stand es um die „intermediale“, Musik, Aktionen, Poesie, Objekte und Events umfassende Kunst jenseits des „Eisernen Vorhangs“? Welchen Widerhall fand Fluxus in den Staaten des ehemaligen Ostblocks und welche Parallelentwicklungen gab es?
Fluxus als „Aktionsprogramm“ – so der Exil-Litauer und selbst ernannte „chairman“ George Maciunas in einem Brief an Nikita Chruščev – sei prädestiniert, eine Einheit zwischen den „konkretistischen“ Künstlern der Welt und der „konkretistischen“ Gesellschaft der UdSSR herbeizuführen. Maciunas plante Fluxus als Kollektiv nach dem Vorbild der russischen LEF (Linke Front der Künste). Doch die in ausgefeilter kommunistischer Rhetorik in Manifesten und Briefen entwickelten Pläne – z.B. eine Performance-Reise der Künstler mit der Transsibirischen Eisenbahn – sollten Utopie bleiben. Ein anderes Fluxus East entwickelte sich seit 1962 im kreativen Austausch zwischen Fluxus-Künstlern und Künstlern/Musikern des ehemaligen Ostblocks und mündete unter anderem in Konzerte mit Fluxus-Kompositionen des Polnischen Radios (1964), in Fluxus-Konzerte in Litauen (1966), Prag (1966) und Budapest (1969) sowie ein späteres Fluxus-Festival in Poznań (1977).
Fluxus East ist eine erste Bestandsaufnahme der vielfältigen Fluxus-Aktivitäten im ehemaligen Ostblock; die Ausstellung zeigt Parallelentwicklungen und künstlerische Praktiken, die von Fluxus inspiriert waren und noch heute von jüngeren Künstlern aufgenommen werden. Neben „klassischen“ Fluxus-Objekten werden Fotografien, Filme, Korrespondenzen, Geheimpolizeiakten, Interviews, Musikaufnahmen gezeigt, die die Präsenz von Fluxus im ehemaligen Ostblock dokumentieren. Als interaktive Ausstellung will Fluxus East die intensive Begegnung mit Ideen, Arbeiten, Texten – teils als Faksimile zum intensiven Studium – ermöglichen. Die Ausstellung ist ein fortlaufendes, sich weiter entwickelndes Rechercheprojekt, das jeweils an die lokalen Gegebenheiten angepasst wird und aktuelle Forschungsergebnisse miteinbezieht.
Die wichtigsten Vertreter der ungarischen Fluxus Bewegung:  Endre Tót (lebt und arbeitet in Köln) Gábor Altorjai (lebt und arbeitet in Hamburg).
Qulle des Textes und Fotomaterials: http://www.fluxus-east.eu/?item=exhib&lang=de
Das oben stehende Infomaterial zusammenstellte und auf dem Blog veröffentlichte: Dr. Szilvia Rad ungarische Kunsthistorikerin mit dem Schwerpunkt deutsch-ungarische Kunst- und Künstlerbeziehungen, lebt und arbeitet in Bayern (seit 20 Jahren)
 

 


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